Diese kuriosen Wettbewerbe gibt's wirklich
Schlammtauchen, Frauentragen, Mülltonnenrennen - was den Menschen so alles einfällt, wenn der Bewegungsdrang zu groß wird. Egal, ob der Platz unter Wasser steht oder als Wurfgerät nur ein alter Gummistiefel zur Hand ist.
Auf tiefem Boden
Wenn dieser Torwart 2,94 Meter groß wäre, dann käme er auch an die hohen Bälle heran. Aber beim Matschfußball oder Swamp Soccer muss man eben damit rechnen, dass man auch schon mal einen guten Meter tief im Spielfeld versinkt. Erfunden wurde das Spiel in Finnland, einem an Sumpfgebieten reichen Land. Seit dem Jahr 2000 wird dort auch die Weltmeisterschaft ausgespielt.
Eingeschränkte Fernsicht
Die Taucherbrille tragen die Schlammtaucher im Grunde nur, damit ihnen die trübe Soße nicht ständig in die Augen läuft. 55 Meter lang ist der Graben in Llanwrtyd Wells in Wales, in dem seit 1985 die WM ausgeschnorchelt wird. Zweimal muss er durchschwommen werden. Rekordzeit bislang: 1:18 Minuten. Viele der Taucher brauchen deutlich länger. Ein Moorbad soll ja schließlich gesund sein.
Um Laib und Leben
Wenn sich tausende Teilnehmer einen Abhang hinunterstürzen und dabei ihren Hals riskieren, dann findet mal wieder das Käserennen in Cooper's Hill (England) statt. Seit über 200 Jahren wird hier alljährlich ein Laib Käse einen steilen Hügel hinuntergerollt. Die Läufer sollen ihn einholen, bevor er unten ankommt. Doch da der Käse über 100 Sachen schnell wird, ist das kaum zu schaffen.
Hinterbacken zusammenkneifen!
Während der Turmspringer filigran und ohne großes Spritzen ins Wasser eintaucht, versucht der Splashdiver das genaue Gegenteil. Ziel der Übung: Der Hintern muss das Wasser als erstes berühren. Seit 2006 gibt es sogar eine WM. Die beliebtesten Sprünge der Splashdiver: die breite und die schmale Katze, außerdem die gewöhnliche, die offene und die "Yogi-Arschbombe".
Wasserdichte Tiefflieger
Die Idee ist simpel: Nimm einen Gummistiefel und wirf ihn weg, so weit du kannst. Der Weltrekord der Männer liegt bei beachtlichen 68,03 Metern, gehalten von einem Finnen. Aber der Überlieferung nach sollen auch finnische Seeleute den Gummistiefel-Weitwurf im 19. Jahrhundert erfunden haben. Was einem nicht so alles einfällt, wenn es im Sommer lange hell und im Winter noch länger dunkel ist.
Hoch die Dame!
Beim Frauentragen müssen die Teilnehmer möglichst schnell einen Hindernisparcours absolvieren und dabei - der Name verrät es - eine Frau tragen. Die Getragene muss mindestens 17 Jahre alt und 49 Kilogramm schwer sein. Es muss übrigens nicht die eigene Frau sein. Laut Regeln geht auch die Frau des Nachbarn oder eine Frau, die man irgendwo "aufgegabelt" hat. Erfunden haben es? Na klar, die Finnen!
Ein ganzes Dorf als Spielfeld
Seit dem 12. Jahrhundert treten jedes Jahr an Karneval im englischen Örtchen Ashbourne die Bewohner der beiden Dorfhälften zum Royal Shrovetide Football gegeneinander an. Der Ball muss von der Mitte des durch einen Fluss geteilten Dorfes irgendwie zum eigenen Tor bugsiert werden. Regeln gibt es kaum. Nur umbringen darf man niemanden. Und Friedhöfe und Privatbesitz sind als Spielfläche tabu.
Volle Fahrt mit leerem Tank
Nur bewaffnet mit einer handelsüblichen Mülltonne stürzen sich diese todesmutigen Rennfahrer ins Tal und erreichen dabei Spitzengeschwindigkeiten von über 60 Stundenkilometern. Die Tonne muss den Regeln nach sauber, leer und geruchsfrei sein. Bei den Rennfahrern am beliebtesten ist die 120-Liter-Restmülltonne.
Hart schlagen, präzise denken
Eine ungewöhnliche Mischung aber fast schon etabliert ist dagegen das Schachboxen: Man sitzt im Boxring und grübelt sechs Runden a vier Minuten beim Schach. Zwischen den Schachrunden haut man sich fünf Runden lang beim Boxen feste auf die Denkerstirn. Ob das allerdings beim Planen der nächsten Züge am Schachbrett hilft?
Auf hohen Hacken
Mit High Heels zu gehen, ist schon schwierig. Darauf zu sprinten, noch etwas schwieriger. Anfangs waren es große Kaufhäuser, die mit den Stöckelschuh-Rennen Aufmerksamkeit auf sich ziehen wollten, mittlerweile finden sie regelmäßig im Rahmenprogramm von Marathons statt oder bei Pride-Veranstaltungen.